Im September 1987 knüpfte Pfarrer J. Engemann erste Kontakte zur Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Bad Bentheim und zur Stadtverwaltung. Im Dezember 1989 wurde ein erster Besuch in Bad Bentheim vereinbart, der vom 21. - 24.03.1990 stattfand. Schließlich wurde im März 1991 der Partnerschaftsvertrag zwischen den beiden Städten abgeschlossen.
Bad Bentheim leistete in den ersten Jahren umfassende Amtshilfe in Wolkenstein. Zwischen den Kirchgemeinden, Vereinen und Verwaltungen entwickelten sich vielfältige Beziehungen. Organisierte Busreisen bringen seither in jedem Jahr interessierte Grafschafter ins Erzgebirge.
Das Sachsenregiment 'Prinz Maximilian' e.V. und die Erzgebirgsfreunde Wolkenstein e.V. halten besonders enge Kontakte. Höhepunkt der freundschaftlichen Beziehungen war die Herstellung einer großen Weihnachtspyramide für Bad Bentheim im Jahr 2009
Neuerdings wurden Kontakte zwischen den Grundschulen Gildehaus und Wolkenstein hergestellt.
1990 besuchte der Kommandant (Wehrleiter) der Freiwilligen Feuerwehr Ruppertshofen gemeinsam mit einem Gruppenführer und Familienangehörigen die damals noch selbständige Gemeinde Gehringswalde. 1991 wurden Mitglieder der Feuerwehr und des Gemeinderates Gehringswalde nach Ruppertshofen zum 20. Internationalen Wandertag eingeladen. Es entwickelte sich eine partnerschaftliche Beziehung, die dann 1992 mit der Partnerschaftsurkunde der beiden Gemeinden eine rechtliche Grundlage hatte.
Den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Gehringswalde wurde im Oktober 1992 ein gebrauchtes Löschfahrzeug LF 16 Magirus von der Feuerwehr Aalen als Geschenk der Partnergemeinde feierlich übergeben.
In den folgenden Jahren wurden vor allem private Kontakte gepflegt. 1999 besuchte die Gehringswalder Jugendfeuerwehr erstmals Ruppertshofen. Im Jahr 2000 wurden die Kameraden der Partnerwehr zur Fahrzeugübergabe eines neuen Staffellöschfahrzeuges TSFW und 2002 zum 75-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr in Gehringswalde begrüßt.
Hier einige Höhepunkte:
Im Jahre 1121 entstand an der sogenannten Kaiserstraße von Leipzig über Komotau nach Prag das Benediktinerkloster Porta apostolorum. Zeitweise lebten 300 Mönche in ihm. Es holte, wie andernorts auch, deutsche Siedler ins Land. 1420 wurde es von den Hussiten zerstört. Der Ort erhielt Marktrecht und wurde 1511 zur Stadt erhoben.
Nach den Herren von Weitmühl gelangte der Besitz an die Fürsten Schwarzenberg, die von 1768 - 90 das Schloß errichten ließen. Landwirtschaft, Hopfenanbau, Zuckerfabrik, Brauerei und Braunkohleabbau prägten das wirtschaftliche Profil des Ortes und der Gegend. 1930 gab es 3.311 Einwohner, davon waren 1.489 Tschechen.
Nach dem Münchner Abkommen 1938 lag Postoloprty an der Grenze zwischen dem Sudetenland und dem Protektorat. Nach Ende der faschistischen Besetzung wurden in der Stadt Deutsche aus der gesamten Umgebung interniert. Die Verpflegung und Behandlung der Männer, Frauen und Kinder war menschenunwürdig. Mehrere Hundert wurden ermordet, die genaue Zahl ist nie ermittelt worden, ebenso keiner der Täter. Seit 2010 erinnert ein Gedenkstein an die Opfer dieser Exzesse.
Postoloprty verfügt über ein Theater, ein Kino, eine Bücherei, eine Schwimmhalle, Fußball- und Tennisplätze. Anfang Mai findet jährlich ein historisches Stadtfest statt, das auch Wolkensteiner Vereine mitgestalten.
Am 5. Dezember 2012 wurde der Vertrag über die Städtepartnerschaft mit Wolkenstein unterzeichnet.
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